“Honey Pot Spam-Fallen”, ein Begriff, bei dem Sie wahrscheinlich vermuten, dass es darum geht, Spammern eine Falle zu stellen. Es ist eine Technik, die von Internetanbietern und Anti-Spam-Organisationen genutzt wird, um Spammer zu identifizieren und zu bestrafen. Die Honey Pots (zu Deutsch: Honigtöpfe) sind für einen Spammer die Kontaktdaten, oder genauer gesagt, die E-Mail-Adressen.

Spammer nutzen automatisierte Software, um E-Mail-Adressen aus dem Internet zu sammeln, die von Nutzern von verschiedenen Foren und Websites stammen. Datenbanken von diesen gesammelten E-Mail-Adressen werden dann an unschuldige (bzw. faule) Marketer verkauft, die neue Interessenten für Ihre E-Mail-Marketing-Kampagnen suchen. Im Endeffekt werden diese E-Mail-Adressen mit Marketing-E-Mails bombardiert, obwohl sie sich nie dafür angemeldet haben und nicht relevant für sie sind. Wenn Ihr Posteingang mit Marketing-E-Mails vollgestopft ist, wissen Sie, dass Sie das Opfer von Spam geworden sind. Auch das beste Angebot wird einen Kunden, der Spam in seinem Posteingang findet, nicht besänftigen. Allerdings schadet der Spam dem Marketer mehr als dem vermeintlichen Kunden. Anti-Spam-Organisationen, die schon lange unerbittlich gegen Spam kämpfen, erstellen und verteilen E-Mail-Adressen im Internet, so dass Sie von Spammern aufgesammelt werden und Bestrafungen erfolgen können. Wenn Sie eine E-Mail an solch eine Adresse senden, werden Sie als Spammer eingetragen werden, ganz egal woher Sie diese Adresse hatten. Dieser Honey Pot kann Ihnen gehörig den Tag vermiesen. Diese Technik nennt man eine “Honey Pot Spam-Falle”.

Project Honey Pot:

Project Honey Pot bedeutet schlechte Nachrichten für Spammer. Einst hatten die Spammer eine Hochphase und feierten ihren Erfolg. Es beeinflusste die E-Mail-Marketing-Industrie negativ und die Leute begannen E-Mail-Marketing zu hassen, obwohl es einer der effektivsten Wege war und ist Ihre Marketing-Nachrichten auszuliefern. Matt Prince und seine Anti-Spam-Kämpfer von Unspam entwickelten ein brillantes webbasiertes Honey Pot-Netzwerk, um Spammer und die von ihnen verwendete Software zu identifizieren, wenn sie Adressen von Websites sammeln, die Teil des Project Honey Pot (PHP) sind.

Heute bedient PHP verschiedene Regierungs- und Vollzugsbehörden, um Spam zu bekämpfen und zu reduzieren. Die PHP-Software fügt E-Mail-Adressen auf Ihrer Website hinzu, die die Zeit und die IP eines Besuchers speichern (auch wenn es eine automatisierte Software ist). Wenn diese Adressen Nachrichten erhalten, handelt es sich logischerweise um einen klaren Fall von Spam. Man wird auch die exakte Zeit des Sammelns der Adressen herausfinden und auch die IPs, die das gemacht haben. Für Laien verständlicher ausgedrückt, PHP wird Ihrer Website E-Mail-Adressen hinzufügen, die für das Auge nicht sichtbar sind (“display:none”, eine CSS-Regel), aber von automatisierter Software gesammelt werden können. Jede unsichtbare E-Mail-Adresse führt den Spammer in die Spam-Falle.

Heute sieht es gut aus für das Project Honey Pot, wenn es um den Kampf gegen Spam geht. Tatsächlich haben sie sogar Ihre Bemühungen ausgeweitet und bekämpfen mittlerweile auch andere Arten von Spam. Sie haben Initiativen gestartet, um Kommentar-Spam und Wörterbuch-Attacken zu verhindern. PHP hat auch Dienstleistungen gestartet, die die gesammelten Daten nutzen, um Website-Administratoren zu helfen, Ihre Website vor Schadsoftware zu schützen. Die Statistiken für diese Organisation im Kampf gegen Spam sehen gut aus:

Project Honey Pot bisher:

Statistiken (vom 18. Juni 2016)

Zeit vom Sammeln bis zum ersten Spam

  • Langsamste: 3 Jahre, 4 Monate, 2 Wochen, 3 Tage, 21 Stunden, 1 Minute, 31 Sekunden
  • Schnellste: 1 Sekunde
  • Durchschnitt: 2 Wochen, 5 Tage, 11 Stunden, 49 Minuten, 41 Sekunden

E-Mail-Sammler-Traffic

  • 1,55% aller Honey Pot-Besucher sind E-Mail-Sammler

Versendeter Spam

  • 951,9 Nachrichten zu der durchschnittlichen Spam-Adresse
  • 1.700.752 Nachrichten zu der am meisten betroffenen Falle

Spam-Server pro Sammler

  • 414,4 Spam-Server pro Sammler

Überwachen

  • 123.004.531 IPs
  • 228.934.209 Spam-Fallen

Identifiziert

  • 256.773 Sammler
  • 375.028 Suchmaschinen
  • 106.406.578 Spam-Server
  • 1.280.557 Kommentar-Spammer
  • 27.580.502 Wörterbuch-Attacken
  • 30.896 Regelbrecher
  • 382.951 Schlechte Web Hosts

Aktiv (Diese Woche)

  • 3,116 Sammler
  • 137,139 Spam-Server
  • 5,149 Kommentar-Spammer
  • 34,760 Wörterbuch-Attacken
  • 111 Regelbrecher

Empfangen

  • 2.839.586.684 einzigartige Spam-Nachrichten
  • 5.677.168 einzigartige Nachrichten diese Woche

Überwachungsfähigkeit

  • 618.345.000.000 Spam-Fallen

Top-5 Länder für das Sammeln

  1. China (32,5%)
  2. Spanien (12,2%)
  3. Vereinigte Staaten (8,7%)
  4. Rumänien (4,4%)
  5. Deutschland (3,2%)

Top-5 Länder für das Versenden von Spam

  1. China (9,3%)
  2. Brasilien (8,5%)
  3. Russland (6,8%)
  4. Vereinigte Staaten (6,4%)
  5. Indien (6,0%)

Top-5 Länder für Wörterbuch-Attacken

  1. Indien (10,9%)
  2. Brasilien (8,4%)
  3. Russland (7,1%)
  4. China (6,2%)
  5. Vietnam (5,9%)

Top-5 Länder für Kommentar-Spam

  1. China (31,2%)
  2. Vereinigte Staaten (15,9%)
  3. Russland (10,0%)
  4. Ukraine (5,5%)
  5. Brasilien (3,8 %)
Quelle: https://www.projecthoneypot.org/statistics.php

Sie können auch Teil des Kampfes gegen Spam werden. Geben Sie Ihre Details auf der PHP-Website an und stimmen Sie deren Richtlinien und Vereinbarungen zu. Sie müssen das machen, um Ihre Website am Project Honey Pot teilnehmen zu lassen. Je mehr Websites die Software von PHP nutzen, desto effektiver wird der Kampf gegen Spam werden. PHP ist quasi eine Gruppe von Individuen, die gemeinsam gegen Spam kämpfen.

Wie man von der Honey Pot Spam-List herunterkommt:

Als E-Mail-Marketer ist es immer empfehlenswert Services wie ProjectHoneyPot.org, Windows Smart Network Data Services und Return Path’s Sender Score Tool zu nutzen, um die Hygiene Ihrer Liste sicherzustellen.

Sie können auch versehentlich in eine Spam-Falle geraten, wie die folgenden Szenarien zeigen:

  1. Sie nutzen eine IP erneut, die in einer Spam-Falle gelistet wurde.
  2. Ihr Internetanbieter hat seinen Teil im Kampf gegen Spam nicht erfüllt und hat nicht die notwendigen Maßnahmen getroffen, um zu verhindern, dass jemand, mit dem sie sich Ihren E-Mail-Server teilen, Spam versendet. In solchen Fällen wird es das /24 Listing sein und Sie können verlangen, wieder auf die weiße Liste gesetzt zu werden.
  3. Ihre IP-Adresse wird ohne Ihre Zustimmung oder Ihr Wissen in Spam verwickelt. Schadsoftware könnte Ihr System infiziert haben, ohne, dass Sie das überhaupt bemerken.

Wenn das nicht der Fall ist, checken Sie Ihre Vorgehensweise beim E-Mail-Marketing, weil es sehr wahrscheinlich ist, dass Sie direkt oder indirekt Spam versendet haben. Ein Honey Pot ist ein automatisiertes System und hat nichts mit Ihnen auf einer persönlicher Ebene zu tun. Da es während Ihren E-Mail-Aktivitäten möglich ist versehentlich auf eine Honey Pot-Liste zu gelangen, ist es wichtig die folgenden Lösungswege zu kennen:

  • Sie können eine Anfrage einreichen, um Ihre IP auf die weiße Liste setzen zu lassen. Sie können eine IP automatisch auf die weiße Liste setzen, innerhalb der /24 Ihrer angefragten IP. Solche IPs werden automatisch von der Liste entfernt bei schlechten Aktivitäten, die nach dem Datum des Setzens auf die weiße Liste vorkommen. Eine Verzögerungsstrafe wird dann bei der nächsten Einreichung erfolgen.
  • Entfernen Sie alle E-Mail-Adressen aus Ihrer Liste, die Ihre E-Mails in einer Spanne von 6 Monaten weder angeklickt noch geöffnet haben (das ist eine Vorsorgemaßnahme, die Sie davor schützt, eine Spam-Falle mehrfach zu aktivieren).

Wenn Sie ein E-Mail-Marketer sind und das auch schon seit einiger Zeit, werden Sie wissen, dass E-Mail-Marketing der Kanal mit dem höchsten ROI ist, im Vergleich zu anderen digitalen Marketingkanälen. E-Mails erlauben eine persönliche Kommunikation mit einem Kunden, aber Spam kann sie verärgern. Als verantwortliche Marketer sollten wir den Kanal schützen und erhalten, und im Kampf gegen Spam mitwirken. Viel Spaß beim Senden!

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by Benchmark Team